Wer Porto besuchen möchte, braucht keine ausgefeilten Pläne. Auch ausführliche To-Do Listen sind überflüssig, denn eigentlich führen alle Wege zum Ufer des Duoro. Für alle, die sich gerne entspannt, aber nicht völlig ziellos durch Porto treiben lassen möchten, habe ich hier acht Tipps und Empfehlungen zusammengestellt.
Porto ist nach Lissabon mit rund 238.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Portugals. Sie liegt am Nordufer des in den Atlantik mündenden Duoro und ist eine der Städte, die man optimal zu Fuß erkunden kann. Schlendert man durch die Straßen und Gassen, vorbei an gefliesten Häusern, Baustellen und kleinen Cafés gewinnt man den Eindruck, dass kleine Stadt gerade aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. An jeder zweiten Straßenecke wird gebohrt, gehämmert, poliert und gebaut. Doch gerade das macht den Charme der Stadt aus. Alles ist im Werden und Vergehen.
Am Duoro sitzen und Schiffe beobachten
Was gibt es Besseres als an einem schönen Ort mit einem leckeren Getränk zu verweilen? Für mich zählt das zu meinen Lieblingsaktivitäten auf Reisen und das Ufer des Duoro - spezifischer gesagt die "Ribeira" - lädt einfach dazu ein.
Zwar gehört der Abschnitt des Flussufers, der an die Altstadt grenzt, zu den touristischsten, aber auch zu den schönsten Ecken, die ich in Porto gesehen habe. Außerdem reihen sich hier Cafés an Restaurants, sodass man nichts weiter als seinen Geldbeutel (und vielleicht etwas Sonnencreme) einpacken muss. Wer sich nicht in das touristische Getümmel stürzen möchte, nimmt sich einfach ein Picknick mit, setzt sich auf die Flussmauer und lässt Seele und Beine baumeln.
Törtchen essen und Wein trinken
Wein, Oliven, Café und Pastel de Nate - gerne in dieser Reihenfolge. Meine anfängliche Skepsis gegenüber dem süßen Portwein hat sich spätestens nach der ersten Weinprobe ins Gegenteil umgekehrt. Kulinarisch kann man in Porto nicht viel falsch machen.
Ich weine jetzt noch manchmal still vor mich hin, wenn ich daran danke, dass ich wahrscheinlich für lange Zeit kein Pastel de Nata mehr essen werde.
Spezialtipp: Im Idealfall kombiniert man die ersten beiden Tipps und schlendert am Duoro entlang über die Brücke "Ponte Dom Luís" zu den Portweinlagern auf der gegenüberliegenden Flussseite in "Vila Nova de Gaia".
Die vielen Parks besuchen
Entlang der großen Hauptstraßen zeigt Porto sein weniger schönes Gesicht, doch sobald man einen der vielen Parks betritt, wandelt sich der Eindruck. Die Menschen sind entspannt, man kann durchatmen und den Verkehrslärm nimmt man fast nicht mehr wahr. Einen tollen Ausblick auf die Stadt hat man zum Beispiel vom "Jardim do Morro" oder von den Gärten rund um den "Palacio do Cristal" .
Extra-Tipp: Am besten mit einer Flasche Wein den Sonnenuntergang über der Stadt beobachten.
Sich durch die Straßen und Gassen treiben lassen
In Portos Altstadt kann man sich wunderbar ziellos treiben lassen. Die Straßen sind oft so schmal, dass keine Autos hindurch passen und die meisten Touristen haben offenbar keine Lust, die vielen Stufen zu erklimmen. Begibt man sich einmal in das Labyrinth der vielen kleinen Gassen, gibt es immer etwas zu entdecken ...
Streetart bewundern
... zum Beispiel Streetart. Sei es in Form der traditionellen "Azulejos" (Kacheln), als Sticker, Gemälde oder Graffities. Läuft man aufmerksam durch die Straßen, findet man viele spannende Kunstwerke.
Katzen streicheln
... und Katzen. Viele Katzen. Einige sind ganz zutraulich und mögen es, gestreichelt zu werden.
Fun Fact: Das kommt übrigens auch dem Menschen zu Gute, denn einer aktuellen Studie zur Folge, kann das Streicheln von Katzen beim Stressabbau helfen - natürlich nur, wenn die Katze das auch will.
Mit der Straßenbahn zum Strand fahren
Wer genug hat von der Stadt und sich nach Abkühlung sehnt, setzt sich einfach in die Straßenbahn und fährt zum Strand "Matosinhos". Hier kann man surfen, chillen, sich in eines der vielen Strandcafés setzen oder an der Uferpromenade Rad fahren und Spazieren gehen. Ins Wasser gehen hier nur die wirklich hartgesottenen. Der Atlantik wird nie wärmer als 18 °C.
Die "Must-Dos" ignorieren?
Touristische Orte sind häufig überfüllt, aber das auch nicht ohne Grund. Häufig hat man hier tatsächlich einen besonderen Blick auf die Stadt, eine außergewöhnliche Architektur oder einzigartige Natur. Sie einfach deshalb zu ignorieren, weil sie touristisch sind und man sich deshalb vielleicht nicht mehr als Entdecker fühlen kann, macht daher wenig Sinn. Allerdings sollte man sich im Vorhinein darüber bewusst sein, dass diese Orte gut besucht sind. Hat man darauf keine Lust, sollte man etwas anderes unternehmen.
Zu den "Must Sees" in Porto zählen unter anderem:
- der Bahnhof "Sao Bento" , dessen Innenraum komplett mit blauen Fliesen ausgekleidet ist
- der Buchladen "Lello", in dem Joanne K. Rowling für ihre "Harry Potter"-Reihe inspiriert worden sein soll
- die "Ribeira" und die "Ponte Dom Luis"
- der "Torre dos Clerigos", ein Kirchturm der den höchsten Punkt von Porto darstellt
- die Uferpromenade und die Seilbahn von "Vila Nova de Gaia"
Wart ihr schon mal in Porto? Was sind eure Tipps? Schreibt es gerne in die Kommentare :)